Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (PEASEC), Technische Universität Darmstadt

Koordiniert wird das Projekt vom Lehrstuhl Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (PEASEC), Prof. Dr. Dr. Christian Reuter, welcher seine Expertise und Erfahrung als Projektkoordinator im Bereich der zivilen Sicherheit einbringt. So wurden im Rahmen verschiedener Projekte zahlreiche quantitative Studien im Kontext der Sicherheits-, Krisen- und Friedensforschung durchgeführt und erfolgreich publiziert. PEASEC ist daher v. a. für quantitative Untersuchungen im Bereich Mensch-Maschine Interaktion zuständig sowie unmittelbar an der Entwicklung technischer Unterstützungsansätze durch die Erarbeitung transparenter Indikatoren für die Erkennung von Fake News und Fehlinformationen beteiligt. PEASEC bzw. Prof. Reuter hat zahlreiche interdisziplinäre Sicherheitsforschungsprojekte durchgeführt und geleitet. Dazu zählen v. a. das LOEWE-Zentrum emergenCITY (2020- 2023; Resiliente Digitale Stadt), das EU-Projekt EmerGent (2014-2017; Auswirkungen sozialer Medien in Katastrophenlagen) und das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE (seit 2019; Datenschutz sowie ethische, soziale und rechtliche Implikationen in sozialen Medien). Darüber hinaus ist PEASEC Verbundkoordinator für das Projekt CYWARN (2020-2023: Analyse und Kommunikation des Lagebilds im Cyberraum) und am DFG-geförderten Graduiertenkolleg Privacy & Trust for Mobile Users (2020-2024: Privatheit in wertebezogenen Spannungsfeldern) beteiligt. In Bezug auf Fake News und Fehlinformationen wurden durch PEASEC in vergangenen Studien u. a. die Einstellung zu und Wahrnehmung von Fake News in Deutschland untersucht. Dazu wurden Studien zur Mensch-Computer-Interaktion durchgeführt, z. B. die nutzerzentrierte Entwicklung und Evaluation eines Browser-Plugins zur transparenten Darstellung von Indikatoren für Fake News auf Twitter. Außerdem wurden Gegenmaßnahmen für Fake News und deren Effektivität sowie Akzeptanz untersucht und evaluiert, welche Indikatoren im aktuellen Corona-Krisenszenario auf Twitter auftreten und welche Anforderungen für Unterstützung daraus resultieren.

 

Wirtschaftsinformatik und Neue Medien (WiNeMe), Universität Siegen

Der Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik und Neue Medien (WiNeMe) der Universität Siegen, Prof. Volker Wulf, hat im Rahmen diverser Projekte langjährige Erfahrung in der Erforschung von Anwendungen der Informations- und Kommunikationstechnologie unter anderem in den Praxisfeldern kooperative Arbeit, Community-Support, Nachhaltigkeit und zivile Sicherheit. Die wissenschaftliche Expertise der Forschungsgruppe stützt sich vorranging auf partizipative und aktionsforscherische Gestaltungsprozesse sowie computergestütztes-kollaboratives Lernen in sozial-kulturell diversen Kontexten. Deshalb erarbeitet und evaluiert WiNeMe besonders im interkulturellen Rahmen die Bedürfnisse von vulnerablen Personen und deren Bedarf nach technischer Unterstützung in sicherheitsrelevanten Situationen. WiNeMe bzw. Prof. Wulf hat umfangreiche Erfahrungen in Projekten der zivilen Sicherheit: KontiKat (2017-2021, BMBF) untersucht Kontinuitätsmanagement in Katastrophenlagen. Koordinator (2012-2015, BMBF) erforschte gemeinsam mit Vertretern der Feuerwehr Methoden zur Verbesserung der Koordination der Gruppenführung und der Atemschutztrupps im Innenangriff. Katastrophenkommunikation/Communicating Disaster (2010-2011) war eine Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, die VertreterInnen der Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften sowie der Informatik zusammenführte, um die Qualität von Katastrophenkommunikationen durch die Bündelung verschiedener disziplinärer Zugänge zu analysieren. Neben Sicherheitsforschung hat WiNeMe einschlägige Expertise im Bereich computergestütztes-interkulturelles Lernen, u. a. im Rahmen des BMBF geförderten come_IN Computerclubs, die inzwischen als Verein unabhängig agieren. Das Projekt Nett.Werkzeug (2016-2019, EFRE.NRW) beforscht und unterstützt die Ankunft und Versorgung von Menschen mit Fluchthintergrund in Deutschland. Ein wichtiger Grundpfeiler war dabei die visuelle Aufbereitung und Bereitstellung von Informationen (z. B. Sprachkursfinder, Bildungsmöglichkeiten in Deutschland verstehen). Als neues Projekt wird Crossmediale Community Plattform zur Vermittlung privater IT-Sicherheitskompetenz für vulnerable Gruppen (CrossComITS) (BMBF) voraussichtlich im Juni 2022 starten. Ziel ist die Stärkung der privaten IT-Sicherheit bei vulnerablen Zielgruppen, indem sogenannte Sicherheitsmittler, aus der jeweiligen Zielgruppe, ausgebildet werden und als Ansprechpartner für Fragen rund um IT-Sicherheit (bspw. Online-Sicherheit, Sichere Passwörter, Erkennen von Fake Emails) verfügbar sind. Dafür werden Lehr- und Lernkonzepte mit der zugehörigen Plattform und Lerninhalten im Projektzeitraum erstellt.

 

Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt politische Kommunikation, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS)

Die Professur für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt politische Kommunikation an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), Prof. Hektor Haarkötter, forscht zu diversen Formen aktueller Desinformation in der Onlinekommunikation. In engem Austausch mit Medienhäusern und Rundfunksendern werden Methoden der (Online-)Recherche und Verifikation entwickelt und in Workshops in den entsprechenden Medienhäusern und Journalistenschulen vermittelt. Im Rahmen des Projekts erarbeitet H-BRS Desinformations-Kategorien und Fake News-Typologien in den sozialen Medien, um damit die Entwicklung einer akkuraten Detektion zu unterstützen und Erfordernisse bei der Unterstützung vulnerabler Personen und BOS-Akteure zu identifizieren. HBRS bzw. Prof. Dr. Hektor Haarkötter hat sich in einer Vielzahl von Publikationen und Vorträgen mit Fake News aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive beschäftigt. Jüngst erschien sein Aufsatz „Wahrheit und Lüge im (außer-)journalistischen Sinne“ im Rahmen einer Veröffentlichung der FG Medienethik der DGPUK. Dazu erschien weitere Forschung zu Fake News im Rahmen seines Handbuchs zum Online-Journalismus, empirischen Untersuchungen zu satirischen Wahlwerbespots auf YouTube und zu Shitstorms in Social Media. Prof. Haarkötter ist zudem auch Konsortialpartner des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts CrossComITS, bei dem es um Cybersicherheit vulnerabler Gruppen geht.

 

Data Science (DICE), Universität Paderborn

Der Data Science Lehrstuhl (DICE) der Universität Paderborn beschäftigt sich unter der Leitung von Prof. Dr. Axel-Cyrille Ngonga Ngomo mit verschiedenen Bereichen innerhalb des Gebiets der Wissensrepräsentation und -verarbeitung (Semantic Web, Link Discovery, Machine Learning, Data Integration, Knowledge Extraction, Fact Checking). DICE ist im Rahmen des Projekts für die Klassifikation von Artikeln als Fake News zuständig. Die DICE Gruppe arbeitet u. a. an den Forschungsprojekten RAKI (BMWi, 01MD19012B) und DAIKIRI (BMBF, 01IS19085B). In beiden Projekten ist die Erklärbarkeit der Ergebnisse von Machine Learning Verfahren ein zentraler Bestandteil. Im Bereich Fact Checking arbeitet die DICE Gruppe innerhalb des Projekts FROCKG (Eurostars, E!113314) an der Validierung von einzelnen Fakten und ganzen Wissensgraphen in einem industriellen Kontext. Im Rahmen von PORQUE (Eurostars, E!114154) erforscht sie Lösungen für mehrsprachige Question Answering Systeme. Prof. Ngongo Ngomo war auch am Projekt SOLIDE (BMBF, 13N14456) beteiligt, bei dem Stäbe und Einsatzkräfte im Bevölkerungsschutz mit sprachgesteuerten, kontextuellen Lagebildern unterstützt wurden. Die Arbeiten der Gruppe wurden mit mehr als 20 internationalen Preisen ausgezeichnet und mehr als 8000-mal zitiert.

 

NanoGiants GmbH

Die NanoGiants GmbH begleitet das Projekt als Experte im Bereich der Konzeption und der technologischen Umsetzung und Entwicklung der integrierten Systemlösung bzw. Anwendung. NanoGiants steht für die Entwicklung von maßgeschneiderten App- und Softwareprojekten, die ohne Umwege zu marktfähigen Lösungen mit einer hohen Nutzerakzeptanz führen. Über eine methodenbasierte Beratung, einer agilen App- und Software-Entwicklung und der Daten- und Nutzerfeedback-getriebenen Weiterentwicklung entwickelt NanoGiants dabei die technischen Unterstützungsansätze in Form einer App, eines Browser-Plugins, einer API sowie eines Dashbords für das LPP. Die NanoGiants befähigen Unternehmen und Menschen durch technologische Exzellenz erfolgreiche Lösungen zu entwickeln. So wachsen die Unternehmen weiter in Richtung ihrer Kundenausrichtung oder positionieren sich durch ihr digitales Angebot strategisch im Markt. Neben vielen anderen Projekten konnten die NanoGiants u. a. der deutschen Sozialorganisation Aktion Mensch e.V. durch eine nutzerzentrierte (Neu-)Konzeption und Entwicklung Ihrer Mobile App dabei helfen, neue Zielgruppen zu erschließen, um letztlich somit mehr Gelder für soziale Zwecke zu erwirtschaften. Weiter ist NanoGiants Konsortialpartner des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts CrossComITS, bei dem es um Cybersicherheit vulnerabler Gruppen geht.

 

Assoziierte Partner und Kooperationen

Als assoziierte Partner wirken das Hessische Ministerium des Innern und für Sport (Landespolizeipräsidium), die Stadt Siegen, die Stadt Darmstadt, die Digitalstadt Darmstadt GmbH, die Stadt Hilchenbach, die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V., der Computerclub Raum vor Ort, die Computerclubs des Come_IN e.V. sowie das Bundesamt für Strahlenschutz mit.